Youtube nervt nur noch!

Google hat diese Woche bekannt gegeben dass ausgewählte User einen Warnhinweis im Browser erhalten, wenn diese einen Werberblocker installiert haben und damit Youtube aufrufen. Diese Blocker können z.B. Pihole oder UBlock Origin sein. Darüber hinaus ist Youtube für mich nicht mehr wirklich nutzbar durch die massiven zwangshaften Werbebeglückungen von Rosa Lippenstift und Slipeinlagen für Frauen, obwohl ich angemeldet bin und in meinen Profil “Männlich” eingetragen ist. Die Oberfläche ist durch diese Layer nicht mehr bedienbar. Noch schlimmer ist die App auf Android Smartphone, dort geht mir manchmal echt die Hutschnur durch. Eine Sache möchte ich nicht unerwähnt lassen, durch die Blocker gehen den Youtube Content Creator Einnahmen verloren. Das sollte jedem klar sein.

Möchte hier erklären warum diese Zwangsbeglückung durch Werbung nicht mehr zeitgemäss ist. Seit mehr als 60 Jahre werde ich von allen Seiten mit Werbung bombadiert. Auf der Strasse durch Werbeplakate, durch TV, durch Radio, durch Internet, im Supermarkt, durch Posteinwurf usw. Ich hab es satt dass mir überall Lebenszeit geklaut wird und im Internet will ich dies gar nicht haben. Es muss vor allem bei Youtube durch Google ein neues Konzept der Bezahlung der Content Creator erschaffen werden. Es kann nicht sein dass es immer nur den einen Weg gibt. Ja ich kenne das Abo Modell, Danke für den Hinweis! Es ist offenbar für Google der einfachere Weg Einkünfte zu generieren als sich etwas Neues einfallen zu lassen.

Auf dem Smartphone benutze ich inzwischen NewPipe was ganz gut funktioniert. Eine weitere Lösung wurde mir vor Tagen von einem Community Benutzer in Matrix vorgestellt. Vielen Dank dafür.

Die Lösung nennt sich Piped und kann auf einem eigenen Server, auch im HomeLAB hinter einer Fritzbox, lauffähig installiert werden. Es gibt allerdings ein paar Dinge zu beachten, da sonst der Frustlevel massiv steigt. Ich habe 2 Tage gebraucht bis ich den Fehler gefunden habe, warum meine Instanz nicht lief.

Anforderung:

• Virtuellen Server mit 20 GB Platte und installierten Linux Ubuntu/Debian etc.
• Docker Grundinstallation mit docker-compose
• Freischaltung Port 80/443 Fritzbox
• Nginx Proxy Manager ( Optional )
• Portweiterleitung von Fritzbox zu virtuellen Server ( entfällt bei Einsatz von. NPM)
• https://github.com/TeamPiped/Piped-Docker Source Code
• 3 DNS-Einträge piped.domain.de / piped-api.domain.de / piped-proxy.domain.de

Installation:

Für diesen Artikel sollte Docker und docker-compose als Software Paket schon installiert, eingerichtet und funktionsfähig sein.

git clone https://github.com/TeamPiped/Piped-Docker
cd Piped-Docker 
./configure-instance.sh

Nach dem starten des Konfigurationsscripts sieht das Verzeichnis wie folgt aus:

Dann geht es weiter und das docker-compose.yml kann gestartet werden

docker-compose up -d

Nun kann die Weiterleitung an einem Beispiel für Nginx Proxy Manager eingerichtet werden.

Internet -> Fritzbox -> Nginx Proxy Manager -> Piped-Server-IP Port 8080

Die 3 vorhandenen Domains als FQDN eintragen. Forward Hostname muss mit der Server-IP des Dockerhosts ersetzt werden. Der Port 8080 sollte gleich bleiben, dann gibt es keine weiteren Probleme.

Wenn alles richtig eingerichtet wurde, kann die Webseite nun im Browser aufgerufen werden mit :

https://piped.domain.de , es sollte folgendes Startbild angezeigt werden.

In dem Startbild sind oben Rechts ein paar Menüpunkte zu sehen, die sich von selbst erklären sollten.
Wie wäre es wenn jemand bei Mastodon, Twitter etc. einen Youtube Link teilt und dieser automatisch auf die installierte eigene Piped Instanz weiterleitet und nicht zu Youtube?

Weiterleitungslösung:

Die Lösung ist : https://libredirect.github.io/ als Browser Plugin für Firefox und Chromium.
In dem Tab Youtube wird die eigene URL eingetragen : https://piped.domain.de und schon werden alle Youtube Aufrufe auf die Piped Instanz umgeleitet zum passenden Video. Ist das nicht genial?  🙂

Wenn es Fragen gibt, wie immer hier die Kommentarfunktion benutzen.

Bekannte Probleme:

Bei Probleme, wie Videos werden nicht angezeigt, empfehle ich Docker Container zu stoppen, docker-compose und config Verzeichnis löschen. Nochmal ./configure-instance.sh aufrufen und peinlichst genau darauf zu achten dass die FQDN Domains fehlerfrei eingegeben werden. Schreibfehler sind grauenvoll und es braucht Stunden der Fehleranalyse. Ich weiß von was ich hier schreibe.

Wichtig: Dann noch eine Sache bei der Ersteinrichtung. Es wird gefragt ob “Caddy” oder “Nginx”, gebe IMMER  “Nginx” ein, denn mit Caddy funktionieren keine Live-Videos. Die brechen einfach ohne Fehlermeldung ab. 

Wüsnche wieder viel Spaß beim Video schauen ohne Werbung 🙂